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Abgelegt

Abgelegt habe ich eigendlich schon lange. Ich habe mich nur bisher nicht um diese Webseite gekümmert. Hier eine kurze Zusammenfassung der letzten 8 Wochen:
Meine Idee war ursprünglich, hoch nach Norwegen zu fahren, später via Orkney Island zur Westküste Schottlands und dann durch die Irische See Richtung Süden. Durch den Lockdown und den geschlossenen Grenzen im Frühling war ich aber später dran als geplant. Darum vermutete ich von Anfang an, dass die Zeit knapp werden wird. So war es dann auch.

Zuerst bin ich durch das Markermeer und das IJselmeer in die Nordsee. Von da dann alles der Küste entlang Richtung Norden, bis Cuxhafen. Via den Nordostseekanal erreichte ich dann die Ostsee. War es bis dahin häufig bedeckt, mehrmals regnete es, erlebte ich dann in der Dänischen Inselwelt zwei schöne Sommerwochen, leider ohne oder mit nur wenig Wind.

Es zeichnete sich ab, was ich befürchtet habe. Wenn ich nicht einfach nur durchfahre, reicht es nicht bis Norwegen, bevor der Herbst beginnt. So entschied ich mich dann, durch den Limfjord wieder in die Nordsee zu segeln. Leider war es auch mit dem beständigen Sommerwetter schon wieder vorbei und die Nordseeküste entlang Richtung Süden waren geprägt durch einige Hafentage, um einigermassen gutes Wetter abzuwarten, das heisst vor allem, kein starker Südwind. Ich habe die Inseln Sylt, Helgoland, Norderney und Vlieland besucht. Aktuell bin ich auf Texel. Die Inseln fand ich spannend, jede hat so ihre eigne Art. Sylt eher touristisch, Helgoland ist geprägt durch den roten Felsen (und den Tagestouristen, die billig weil steuerfrei einkaufen wollen). Vlieland wird vor allem von Fahradfahrern und Wanderern besucht. Kunststück, es ist nicht erlaubt, mit dem eigenen Auto anzureisen. Auf Texel dann ist der Bezug zur Fischerei augenfällig, stehen doch etwa zehn grosse Fischerboote hier im Hafen. Man kann auch einen Ausflug zum Garnelenfischen oder zum Seehundegucken buchen. Daneben wird es wohl auf der Insel auch Schafe geben. Gesehen habe ich zwar keine aber an jeder Ecke werden Produkte aus Schafswolle, angeblich von der Insel, angeboten.

Bisher bin ich zum Glück von Schäden verschont geblieben. Das Boot segelt gut trotz wohl alten aber vermutlich wenig gebrauchten Segeln. Ich muss früh reffen, was aber Dank dem Einleinenreffsystem relativ gut geht. Ich habe mich jedenfalls daran gewöhnt. Die Rollgenua ist natürlich ein Bedienkomfort aber eine teils eingerollte Genua steht natürlich nicht so gut. Bei viel Wind bin ich segeltechnisch noch nicht so recht zufrieden. Mal schauen, was ich da machen möchte. Ach ja, und mit der Windfahnensteuerung bin ich richtig happy!

Von hier geht es weiter der Küste entlang Richtung Süden, durch den Ärmelkanal und dann die Biskaya. Bekanntlich sollte man das ja vor den ersten Herbststürmen machen. Ab morgen sollte fast eine Woche lang der Wind zuerst aus Südosten, dann eher nördlich kommen. Anfangs wird er schwach sein, um dann ziemlich aufzudrehen. Jedenfalls ist das Besser, als Wind aus Süd bis West.

13.09.2020 Baschi